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euroTECH PR-Abteilung

Monika Schuster

euroTECH realisiert Handhabungslösungen in Grenzbereichen der Vakuumtechnik

Wir heben das!

Das Handling glatter und planer Glasscheiben beherrschen viele Anbieter im Bereich der Vakuumtechnik. Anders sieht es aus, wenn Glassegmente groß, schwer und deren Oberflächen extrem strukturiert sind. Dann bleiben nicht viele, die sichere und zuverlässige Vakuum-Handlinglösungen anbieten können. Denn dafür bedarf es einer gehörigen Portion an Vakuum Technologie-, Handhabungs- und Branchen-Knowhow. Wo andere eher auf mechanische Applikationen setzen, entschied sich der Glasveredler Sedak auf eine innovative Saugerlösung des Vakuum-Handlingspezialisten euroTECH: Die nimmt es mit 14 mal 3 Meter großen, 10 Millimeter starken und 3 Tonnen schweren Glasbauteilen auf, die künftig als stilbildende Sonnenschutzelemente die neue Firmenzentrale eines trendigen amerikanischen Elektronikherstellers zieren werden.

Mächtig stolz war man über den Zuschlag aus den USA, 1.800 Vordach-Gläser für die repräsentative Firmenzentrale eines namhaften Computer-, Mobiltelefon- und Unterhaltungselektronik-Konzerns montagefertig produzieren zu dürfen. Die Sedak GmbH & Co. KG mit Sitz in Gersthofen bei Augsburg zählt zu den führenden Glasveredlern weltweit. Das Unternehmen stellt hochwertige Glasprodukte und Ganzglaskonstruktionen für anspruchsvolle Glasgebäudearchitekturen her, darunter Glastreppen, Glasbrücken oder vollständig gläserne Bauwerke, die ohne konventionelle Tragwerke auskommen. Mit der Veredelung und dem Handling großer und schwerer Glassegmente hat man bei Sedak durchaus Erfahrung. Doch dieser Auftrag stellte ganz besondere Anforderungen an die mit der Projektausführung beauftragten Ingenieure. Denn Gewicht und Maße der georderten Fassadenelemente liegen jenseits der üblichen Standards. Aus Stabilitäts- und Montagegründen sind über die gesamte Glasfläche hinweg Metallkassetten mit einem Kunststoffkleber aufgegossen, der eine für vakuumtechnische Anwendungen recht unvorteilhafte Noppenstruktur ausbildet. Weil der neue Firmensitz ein Rundbau sein wird, weisen die Gläser zusätzlich noch eine in Längsrichtung leicht gebogene Form auf.

Alles in allem also kein Routinejob. Allein große Glasscheiben mit Hilfe von Vakuumtechnik von ihrer waagrechten Montageposition in die Senkrechte zu befördern, hätte Sedak noch nicht vor Probleme gestellt. Wie jedoch eine derart strukturierte und extrem schwere Riesenscheibe mit klassischen Saugern anheben, drehen, hochkant abstellen und schließlich beschädigungsfrei in einen Überseecontainer befördern? „Vakuum-Handhabungstechnik ist bei uns immer erste Wahl. Doch in diesem Fall haben wir tatsächlich nicht nur an eine Sauglösung, sondern eher an eine klassische mechanische Hebetraverse gedacht“, räumt Andreas Wenninger, Leiter der Anwendungstechnik bei Sedak ein. 


Gut, dass euroTECH von der anstehenden Handhabungsaufgabe erfuhr. Das in Rosenfeld bei Balingen beheimatete Unternehmen bietet integrierte Handling- und Transportlösungen im Bereich der Vakuumtechnik und beliefert Sedak seit vielen Jahren mit Vakuumsaugern, Schutzüberzügen und anderem vakuumtechnischen Equipment. Weil euroTECH seine Lösungskompetenz unter Beweis stellen wollte bat man Sedak, Testmaterial zur Verfügung zu stellen. Dies geschah, der Spezialist für innovative Vakuumsysteme testete unterschiedliche Saugermaterialien, experimentierte mit der Saugeranordnung, prüfte und führte eine ganze Reihe interner Versuche durch. „Bald war klar: Das heben wir! Mit unserem umfassenden Technologie- und Handling-Knowhow gelang es uns Sedak davon zu überzeugen, dass wir ein zuverlässiges, sicheres und einfach handhabbares Vakuum-Hebegerät für dieses ganz besondere Glasprodukt entwickeln und herstellen können“, betont Gerhard Bossert, Projektleiter und Produktmanager bei euroTECH. 

Das nun bei Sedak eingesetzte Vakuumhebegerät von euroTECH besteht aus einem 9 mal 2,8 Meter großen Grundrahmen in Stahl-Leichtbauweise, der beidseits auf eine Gesamtlänge von 12,6 Meter erweiterbar ist. Auf Quertraversen verteilt sind 30 spezielle euroTECH-Sauger dafür verantwortlich, das Bauteil sicher und zuverlässig anzusaugen und zu heben. Die maximale Lastaufnahme pro Saugplatte beträgt vertikal 2.300 N bei einem Vakuum von 60 %. Die leistungsfähige Vakuum-Handlinglösung von euroTECH befördert die Fassadenelemente von der waagrechten Montage- in eine senkrechte Transportposition. Die speziell für diesen Last- und Anwendungsfall entwickelte Schwenkeinrichtung kippt das Handhabungsgerät mit Hilfe von Ventilen und zweier Hydraulikzylinder um bis zu 105 Grad. Eine elektrische Pumpe mit Phasenüberwachung erzeugt das notwendige Vakuum, 3 Saugkreise kontrollieren die Vakuumversorgung. Befindet sich das Gerät im Saugmodus und ein Teil des Saugkreises erweist sich als nicht arbeitsfähig, leuchtet eine Warnlampe auf und ein Signal ertönt. Bei einem Stromausfall halten die Rückschlagventile an den Speichern den Unterdruck für mindestens 5 Minuten aufrecht. Ausreichend Zeit also, um das Glassegment sicher abzusetzen. Der Schaltschrank mit Geräte- und Tanküberwachung ist in den Grundrahmen integriert. Das Gerät erfüllt sämtliche Anforderungen nach DIN EN 13155 zur innerbetrieblichen Nutzung. „Entscheidend für die Sicherheit und zuverlässige Funktion des Vakuumhebers sind die federnd und gelenkig gelagerten Sauger. Ein Dichtring aus weichem Spezialchloropren stellt letztlich die praktisch luftdichte Verbindung zum Bauteil her“, betont Andreas Wenninger. 


Mit der ergonomisch gestalteten Funkfernbedienung lassen sich die Vakuumpumpe resp. die Saugfunktion ein- und ausschalten (2-Tastenbedienung) sowie die Schwenkfunktion und der Not-Halt Befehl auslösen. Zusätzlich verfügt die Vakuumversorgung über eine Sparfunktion: Erreicht das System einen relativen Druck von -780 mbar, schaltet die Pumpe automatisch ab. Fällt der relative Druck unter -650 mbar, geht die Pumpe wieder in Betrieb. Sollte die Funkfernbedienung einmal ausfallen, kann die Anlage über eine Bedienbirne mit einem ansteckbaren Kabel weiter betrieben werden. 


Ist der Auftrag abgeschlossen, kann das Hebegerät für besondere Fälle von euroTECH einfach und flexibel an neue Großglas- oder Fassaden-Handhabungsaufgaben angepasst werden. „Wir haben uns bei diesem Projekt voll und ganz auf die Kompetenz von euroTECH verlassen und am Ende ein zuverlässiges, sicheres und kostengünstiges Handhabungsgerät erhalten, das allen Anforderungen gerecht wird“, fasst Andreas Wenninger zusammen. Mit Sicherheit eine solide Basis, die auch in Zukunft Grundlage für eine produktive Zusammenarbeit beider Unternehmen sein wird.

 

Zeichen inkl. Leerzeichen: 6.612, zwei Bilder, Abdruck frei

Bilder: Sedak GmbH & Co. KG

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